Woher kommt der Begriff »enkeltauglich«?

Das Wort »enkeltauglich« findet sich zum ersten Mal in einer Publikation namens »Kinderagenda für Gesundheit und Umwelt 2001« des »Netzwerks Kindergesundheit und Umwelt«. Die Anregung dazu kam von dem Münchener »Forum Kinder – Umwelt und Gesundheit«, das auf Initiative der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und des Umweltministers Jürgen Trittin zustandegekommen war. […]

Gedanken für eine wärmere Welt – Oya 56

»Im Vertrauensraum transparent sein« – lange hat mich kein Sprachbild derart angerührt wie dieses. Silke Helfrich und David Bollier sei Dank für dieses exzellent eingefangene Muster gelingenden Gemeinschaffens! Inzwischen habe ich die vier Wörter an unterschiedlichsten ­Schauplätzen menschlichen Zusammenwirkenwollens klingen lassen: Sie müssen langsam, und eines nach dem anderen abschmeckend, […]

Gedanken für eine wärmere Welt – Oya 50

Was genau meint das Wort »Wirt«? Die etymologische Interpretation der indo­euro­pä­i­schen Wortwurzel kreist um »aufmerksam behandeln«, »hüten«, »beherbergen« – damit verwandt ist »warten« im Sinn von »­pflegen«, »aufpassen«, vgl. »Wärter«, »Torwart« –; aber auch »gewahren« im Sinn von »erkennen«, »gewahr werden«, »innewerden« war gemeint. Eine Herleitung aus dem Altnordischen als […]

Gedanken für eine wärmere Welt – Oya 46

Die Macht von Geschichten ist wirklich bemerkenswert! Früher machte ich mir gelegentlich einen Spaß daraus, auf Fragen, die mir erstaunlich vorkamen, erstaunliche Antworten zu erfinden, die der oder dem Fragenden glaubhaft erschienen. So beantwortete ich einmal die Frage, warum die Weinbergschnecken »Weinbergschnecken« hießen, so: Zwar kommen die Weinbergschnecken in Weinbergen […]

Gedanken für eine wärmere Welt – Oya 38

Ein falsches Wort ist im Umlauf: »Flüchtlingskrise«. Schmecken wir mal andere Vorwörter, die Menschen in prekärer Lage bezeichnen: Armenkrise, Altenkrise, Analphabetenkrise – nicht wahr, da stimmt etwas nicht: Nicht die Armen lösen die Krise aus, sondern unser kapitalistisches System, das über 12 Millionen Menschen in Deutschland weniger als 60 Prozent […]

Weniger Maschinen, mehr Freiheit

Oya-Herausgeber Johannes Heimrath sprach mit der Kulturanthropologin Andrea Vetter und dem Rebound-Forscher Tilman Santarius über Wege aus der Maschinisierung des Alltags hin zu einer mitfühlenden Kultur kluger, lebensfördernder Techniken. Johannes Heimrath: Tilman, deine Küche im Katharinenhof in Gransee ist ein inspirierender Ort! Das wird es leicht machen, darüber zu sprechen, […]

Gedanken für eine wärmere Welt – Oya 28

Postwachstum oder Post-Kollaps – das ist die Frage. Die beiden Begriffe bezeichnen unterschiedliche Kulturgesten: Postwachstum – das denkt eine Produk­tionswelt mit, die all das, was man heute für segensreich hält, noch bereitstellt: etwa die weltweit scheinbar unbegrenzten Kommunikationsmöglichkeiten in – nach geheimdienstlichem Abgriff – gefühlter Echtzeit oder die erstaunlich hohe […]

Gedanken für eine wärmere Welt – Oya 24

Am Rand einer Veranstaltung, die sich mit der Rückgewinnung einer intimen Beziehung zur mehr-als-menschlichen Welt – vulgo »Natur« – beschäftigte, drückte mir eine alte Dame, die Kulturanthropologin Ingeborg Meyer-­Palmedo, einen Text in die Hand, der mir derart aus dem Herzen sprach und bestens ans Ende dieses Hefts passt, dass ich […]

Gemeinschaffen – Betrachtungen zu einer commonischen Sprache

Sprache ist Ausdruck der Erzmetaphern unserer Kultur. Ihre Bilder halten entweder das Alte fest oder öffnen Perspektiven in eine enkeltaugliche Zukunft. Silke Helfrich hatte die erste Ausgabe von Oya eingeleitet. Wie schön, dass sie nun auch zu Nummer 20 beiträgt. Die Entwicklung, die aus ihrem Artikel spricht, stimmt mich zuversichtlich, […]

Gedanken für eine wärmere Welt – Oya 20

Es kann danebengehen: Auf SPIEGEL-online entsetzte mich eine Meldung über die Mundraub-Internetseite. In Oya Nummer 1 hatten wir die damals noch dotternasse Initiative vorgestellt. »Obstbäume zum Plündern finden« hieß nun die Überschrift! Die SPIEGEL-Autorin plapperte: »Überall in Deutschland sprießen öffentliche Obstbäume aus dem Boden mit Früchten zum Pflücken und Mitnehmen. […]

Essenz der Demokratie: Die Commonie

Gedanken zu einer möglichen Form der Post-Kollaps-Gesellschaft. »Wie, der Pöbel will mitbestimmen? Darüber konnte die Athener Aristokratie nur die Nase rümpfen.« So der Greifswalder Politikwissenschaftler Hubertus Buchstein zu den ersten Regungen der Demokratie, anlässlich einer Bürgerkonferenz in Klein Jasedow. Für Aristoteles war die Herrschaft (kratia) des dummen Volks der Armen […]

Bildersturm

Warum wir neue Metaphern brauchen. Ein Essay zur Zukunft der Post-Kollaps-Gesellschaft. Im Jahr 1982 freuten sich die Ost-Balladeure von »Karat« über einen ihrer größten Hits: »Tanzt unsere Welt mit sich selbst schon im Fieber? Liegt unser Glück nur im Spiel der Neutronen?« Leider weckte der Song über die nukleare Bedrohung […]